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Das
Genie beherrscht
das Chaos! |
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Die
Aufgaben in der Firma werden immer mehr - und unterschiedlicher!
Aber man konnte nicht, an einem Tag die eine Aufgabe
und am nächsten Tag die andere Aufgabe macht.
Es ist so, dass die einzelnen Aufgaben täglich
verfolgt werden müssen. Es muss jedoch immer wieder
neu entschieden werden, welche Priorität die einzelne
Aufgabe am jeweiligen Tag hat.
Da der Chef merkte, dass ich doch sehr belastbar bin,
wurden die Aufgaben, zu seiner Entlastung, von Woche
zu Woche mehr und unterschiedlicher.
Mein Schreibtisch glich einem Chaos! Doch ich behielt
den Überblick! Wobei mich nur dieser siekönnteihrenschreibtischjaauchmalaufräumenblick
meiner Kollegen, dazu veranlasste ab und an, am Abend,
ein klein Wenig meine Sachen zusammenräumte. Was
wiederum für die Logistik am nächsten Tag dann
doch nicht so gut schien. Während eines Arbeitstages,
verteilen sich die einzelnen Stapel, für die einzelnen
Aufgabe, dann wieder über den ganzen Tisch. Man
konnte wirklich nicht mehr erkennen, wo mein Schreibtisch
aufhörte und Bernts (mein Schreibtischkollege) anfing.
Wenn dann im laufe eines Tages, mir der fünfte oder
sechste Kugelschreiber abhanden kam und mein Schreibgerätebehälter
eine gähnende leere aufwies, machte ich mich, nach
dem Prinzip der Fehlerquellenbegrenzungsanalyse und den
Worten: "Ordnung ist, wenn man weiß, wo man
gar nicht erst zu suchen braucht!" auf die Suche
und fand auch immer wenigstens einen Stift unter Stapel
37 bzw. 43, unten rechts oder oben links.
Es erleichterte mein schlechtes Gewissen sehr, als mir
meine Freundin, bei unserem gestrigem Telefonat mir miteilte,
dass sie dieses Problem kenne. Als vor zwei Jahren in
ihrer Firma eingebrochen wurde, brachte sie den guten
Polizeibeamten, als dieser fragte: "Vorher sah es
hier bestimmt nicht so aus? ", mit einem Kopfkratzen
und der Antwort , dass sie dies jetzt mit Sicherheit
nicht sagen könnte, etwas durcheinander.
Angeregt
durch dieses Telefonat und aus anderen Gründen, versuchte ich heute Ordnung auf meinem
Schreibtisch zu bringen. Eine dicke Mappe dient jetzt
zum einsortieren der einzelnen Unterlagen, für die
einzelnen Aufgaben. Bunte auswechselbare Zettel die die
Priorität festlegen, zieren dieses Schmuckstück.
Aufgefallen ist mir nur, dass mindestens acht Fachzeitschriften,
die eigentlich zum Umlauf gedacht waren, bei mir fest
hingen und einige davon doch schon etwas überaltert
schienen.
Als ich mit
meiner Arbeit fertig wahr, lehnte ich mich zufrieden
zurück und sagte: "So, jetzt kann
meine Mutter kommen." Bernt drehte sich langsam
zu mir um, legte seinen Kopf zur Seite und fragte spitzbübisch: "Verwechselst
du da nicht irgendwas?" Uups! Ich glaub der angekündigte
Besuch meiner Mutter, das Erstemal seitdem ich hier wohne,
löst doch mehr Panik bei mir aus, als ich mir eingestehen
wollte. Wobei sie nicht schimpfen würde oder so
(Traut sie sich nicht!). Jedoch befürchte ich, dass
sie beim erkennen des kleinsten Staubkornes nach dem
Staubtuch fragen würde.
Um 17.41 Uhr hole ich sie vom Bahnhof. Wenn ich die erste
halbe Stunde überstanden hab, werde ich ruhiger...glaub
ich.
Die neue Mappe
hat übrigens über 20 Seiten
und ist voll. Als ich dieses bemerkte, kam gleich Petra,
unsere gute Assistentin, und brachte mir eine neue Mappe.
Z.Zt. rätsle ich noch, ob sie nett zu mir seien
wollte oder sich beim Chef einkratzen will...?
Bemerken möchte
ich noch, dass ich kein Stress empfinde, nur einen
vollen Terminkalender!
© Carmen
Mroch 2005