Ich bin alles

Ich bin alles. Denn alles will ich auch sein.
Sowohl das naive, unbeschwerte Kind,
das fröhliche, verrückte Mädchen,
die eitle, hingebungsvolle Frau,
doch auch die weise, trauernde Alte.

© Carmen Mroch 2005

Der Gordische Knoten

Herrschen soll nur derjenige,
der diesen Knoten lösen kann!
Und sie stehen davor und sind verzweifelt,
weil sie die Lösung nicht sehen.
Und sie stehen davor und versuchen wild
den Knoten zu lösen - mit Unbedacht,
wodurch sich der Knoten verwirrt und unlösbar wird.
Und sie stehen davor und glauben,
wenn man an beiden Enden zieht,
so wird er sich schon lösen.
Doch...? Er wird nur enger dadurch...
Lösen kann man diesen Knoten nur
mit Gefühl, Geist, Geduld und Intuition...
Denn nur damit hat man die wirkliche Macht!

© Carmen Mroch 2005

Wunder des Lebesns

Wenn Du mich fragst,
welcher Augenblick der größte war,
wenn Du mich fragst,
nach meinem glücklichsten Moment
oder
wann ich die tiefsten Gefühle erlebte,
wann ich am stärkstem spürte,
dass das Leben ein Wunder ist,
dann kann ich es Dir klare benennen.
Dieser Moment, dieser Augenblick, dieses Wunder, als dieses hilflose Bündel neugeborener Mensch
das erstemal in meine Arme lag...
Ein Teil von mir
- wie mein Arm oder mein Bein -
und dennoch so ein eigenständiges Leben.

(geschrieben für Maria)
© Carmen Mroch 2002

Ich mag deine Art

Ich mag deine Art,
wie du versuchst mich zu erkennen...
Ich mag deine Art, wie du zuhörst...
Ich mag deine Art, wie du Fragen stellst...
Ich mag deine Art, wie du verstehst...
Ich mag deine Art,
wie du mich zur Ruhe bringst...
Ich mag deine Art, wie du mit mir redest...
Ich mag deine Art, weil du nichts tust,
wofür du bewundert werden willst,
doch dafür bewundere ich dich...
Ich mag deine nicht zur Schau gestellte Stärke..
Ich mag deine leise, ruhige Art...
Und ich mag den Gedanken, die Ahnung,
dass diese Zeilen noch weiter ausbaufähig sind...
© Carmen Mroch 2005

Deine Seele

Wenn du mir zu nahe kommst,
gib acht,
ich schaue in deine Seele.
Auch wenn du sie zu verbergen versuchst,
wirst du dich dennoch selbst verraten.
Egal, ob du dich abwendest
oder ich gehen werd, ich hinterlasse dir
mein unauslöschliches Zeichen.
Glaub mir, dass dieses keine Absicht ist.
Es ist besser, du komm mir nicht zu nah!
Denn dafür wirst du mich hassen...

© Carmen Mroch 2005

Meine Tränen

Als ich dir diese Geschichte von mir erzählte,
füllten sich meine Augen mit Tränen.
Du verstandest es nicht.
Du sagtest, über eine Geschichte die so lange her ist, da kann man doch nicht mehr weinen.
Weißt du, so viele Jahre dachte ich nicht daran,
doch ich kannte auch keine Tränen.
Oh ja, mein Leben hat auch sehr viele schöne
und fröhliche Geschichten.
Du sahst den Glanz in meine Augen
und lauschtest meiner lachenden Stimme.
Lass mich weinen, wenn ich dir diese Geschichte erzähle.
Dieses ist halt eine traurige Geschichte.
Lass mich einfach weinen, wenn ich traurig bin,
denn auch Tränen gehören zum Leben...

© Carmen Mroch 2005

Meine Definition von Hexen

Hexen sind nicht böse!
Hexen sehen mehr, greifen ein und zerstören
Oberflächliches und Bequemes,
um an das was dahinter ist zu kommen.
Weshalb die Oberflächlichkeit und die Bequemlichkeit,
Hexen berennen sehen wollen!
Hexen sind nur dann böse, wenn sie ihre Macht
zum ausleben ihrer Selbstsucht und
ihres Egoismus missbrauchen!

(Geschrieben für Stefan O.)

© Carmen Mroch 2005

Der alte Stein

Der Stein in dieser alten Mauer...
Was er wohl über die Jaghunderte sah?
Wenn dieser Stein doch sprechen könnt...
Lege deine Hand auf den Stein und bitte ihn einfach:
„ Erzähl mir deine Geschichten.“
Sei ganz still, höre gut zu und lass fließen deine Phantasie.
Glaub mir, dieser Stein berichten viel.
Geschichten die du dann hören kannst.
Denn er wird sie dir erzählen...

© Carmen Mroch 2005

Gedanken eine Mutter

Weißt du was ich dacht?
Ich könnte ein zweites Kind nie so lieben wie das erst.
Weißt du was ich noch dachte?
Ich müsste meine Liebe teilen
Und...
Jedem Kind könnte ich nur die Hälfte meiner Liebe geben...
Es würde ziemlich schwer werden
gerecht zu sein.
Doch dann war es ganz anders...
Als ich mein zweites Kind das erstemal in meinen Armen hielt,
waren es die gleichen starken, tiefen Gefühle.
Ich musste nichts aufteilen.
Jedes Kind liebe ich genauso intensiv und innig, nur jedes auf seine Art.
Weil jedes ein individueller Mensch ist.

(geschrieben für Eric)
© Carmen Mroch 2002

Meine Gedanken

Man sagt, ich denke zuviel. Mag sein,
doch will ich auch denken...
Manchmal folgt ein Gedanke dem anderen
und sie verirren sich, verwirren sich,
wandern im Kreis.
Dann setz ich mich hin, schreibe sie auf.
Weil wenn man schreibt,
man einen Gedanke zuende denkt.
Und so können dann auch die
neuen Gedanken frei fließen.

© Carmen Mroch 2005

Über das Wasser

Nach all dem Kampf und
dem ertragenem Leid,
sagtest du:
„Nun kann ich übers Wasser gehen!“
Wer nie am ertrinken war,
der wird es nie erleben,
wie es ist, dieses Gefühl
über das Wasser zu gehen.

(Geschrieben für Christina)
© Carmen Mroch 2005

Die Weisheit der Kinder

Setz dich zu ihnen, so dass du in ihre Augen blickst.
Lass dir erzählen wie sie die Welt verstehen.
Du wirst erstaunt sein, wie viel Weisheit in diesen Worten steckt.
Weisheit, die du selbst durch dein Wissen verloren...

© Carmen Mroch 2005

Der liebe Gott

Mir sagte mal ein verzweifelter Vater,
er gehe davon aus,
Gott wurde nur deshalb erfunden,
um für Kinder eine Ausrede zu haben,
Dinge nicht erklären zu müssen,
die man selbst nicht versteht
oder sich selbst nicht erklären kann....
Könnte es sein?

(Geschrieben für Andreas H.)
© Carmen Mroch 2005